Förstchensteich - verpachtet an einen Angelverein
© H.Sticht
Die Teiche der
Tongrube, der
Quarzitgrube oder die
Pionierübungsbecken entstanden durch Abbau von Bodenschätzen, der
Leyenweiher und der
Förstchensteich sind durch Anstau von Bächen und Rinnsälern entstanden. Der
Kronenweiher ist natürlichen Ursprungs, wenn er auch auch als abgetorftes Moor durch den Menschen stark überprägt wurde.
Das in NRW vom Aussterben bedrohte Sumpf-Johanniskraut(Hypericum elodes) mit geschlossenen Blüten
© H.Sticht
Eine Heideweiher-Gesellschaft ist die der Vielstengeligen Sumpfsimse (Eleocharitetum multicaulis), ein natürliches Verlandungsröhricht nährstoffarmer Stillgewässer. U.a. Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris) und Zwiebelbinse (Juncus bulbosus) sind hier anzutreffen. Diese landesweit stark gefährdete Pflanzengesellschaft ist inzwischen nur sehr selten mit dem vom Aussterben bedrohten Sumpf-Johanniskraut (Hypericum elodes) zu finden.
Die in NRW gefährdete Teichschachtelhalmgelellschaft mit gelber Schwertlilie
© H.Sticht
Auch vom Aussterben bedroht ist die Zwergigelkolben-Gesellschaft mit dem Namensgeber Sparganium minimum, dem "fleischfressenden" Kleinen Wasserschlauch (Utricularia minor) und der Zwiebelbinse (Juncus bulbosus). Es ist eine Dauergesellschaft von Heideweihern meist mittlerer Nährstoffbelastung. Seit der Renaturierung eines Heideweihers tritt sie in der Wahner Heide als Pioniergesellschaft offener Torfböden wieder stärker in Erscheinung.
In meist noch etwas besser mit Nährstoffen versorgten Stillgewässern ist das Steifseggenried anzutreffen. Steifsegge (Carex elata), Gelbe Schwertlilie (Iris pseudachorus) und Teichschachtelhalm (Equisetum fluviatile) kommen hier neben einander vor.
Pionierbecken 3 im Jahre 1986
© H.Sticht
Im Pionierbecken 3 ist die Seekannen-Gesellschaft, die von Natur aus nährstoffreiche Altwässer besiedelt und mit ihren sattgelben Blüten im Juli den großteil des Sees einfärbt, zumindest fragmentarisch ausgebildet.
Sie bietet Lebensraum für das Kleine Granatauge, eine auf Schwimmblattvegetation spezialisierte Libellenart.
Unter Wasser lebende Wanzenarten kleiner Gewässer mit ausgeprägter Vegetation sind der Wasserskorpion, verschiedene Rückenschwimmerarten und die Stabwanze.
Wasserläufer sind Wanzen, die auf der Wasserfläche verunglückte Beute suchen.
Im Schilfröhricht brütet an mehreren Teichen der Zwergtaucher (Tachybates ruficollis) und die Wasserralle (Rallus aquaticus), zwei gefährdete Wasservogelarten dieses Landes. Der Teichrohrsänger taucht nur vereinzelt und nicht in jedem Jahr auf. Der Graureiher (Ardea cinerea) ist häufiger Nahrungsgast an allen Teichen der Wahner Heide, und hat an einem Teich 2003 das erste Mal gebrütet.
Im folgenden werden einige der Teiche und Weiher der Wahner Heide näher vorgestellt:
KRONENWEIHER
Bereits 1914 ist der Kronenweiher als Naturdenkmal festgesetzt worden. Dabei war er damals schon kein natürliches Gewässer, sondern stark durch den Menschen überprägt.
Ursprünglich dürfte sich in hiesiger Geländemulde ein Heidemoor ausgebildet haben. Das aber wurde mittels eines Entwässerungsgrabens trocken gelegt, um den Torf einfacher stechen zu können. In einer Mächtigkeit von über einem Meter muss hier der Torf ausgebeutet und das Moor damit zerstört worden sein.
Dieser Torfstich entwickelte sich, nachdem der Entwässerungsgraben nicht mehr unterhalten wurde, zu einem kleinen stehenden Gewässer, dem Kronenweiher. Und der ist in den vergangenen 100 Jahren immer weiter zugewachsen und verlandet. Wir beobachten hier also die überaus langsame natürliche Regeneration eines Moores.
Hier finden wir typische Bewohner solcher sauren Verlandungssümpfe: Den Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris) und die in NRW gefährdeten Sumpffarn (Thelypteris palustris) und Fieberklee (Menyanthes trifoliata).
LEYENWEIHER
Bei dem Leyenweiher handelt es sich um einen bereits vor 1845 angelegten Stau-Teich. Der Leyenbach wurde hier mit Dämmen aufgestaut, um seine Hochwasser besser kontrollieren zu können. Es wurde hier aber auch immer wieder Teichwirtschaft betrieben. Mit der künstlichen Gestalt erklärt sich auch das relativ steile, und daher mit nur einem schmalen Verlandungsröhricht bekleidete Ufer. Häufige Arten wie Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia) und Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea), aber auch die landesweit gefährdete Steifsegge (Carex elata) sind hier vertreten. In Größeren Tiefen siedeln ansehnliche Bestände der Seerose (Nymphaea alba).
Heute gibt es immer noch einen Fischbestand, allerdings von naturnaher Größe. So konnte sich der Leyenweiher mit etwa 15 Arten wieder zu einem der libellenreichsten Gewässer der Wahner Heide entwickeln. Die größte von ihnen ist die von Anfang Juni bis Anfang September fliegende blaue Königslibelle (Anax imperator). Aufgrund von Fütterungen hält sich hier außerdem ein ziemlich großer Bestand der Stockente (Anas platyrhynchos).
TONGRUBENTEICH
Dieser Teich mittleren Nährstoffgehalts entstand im Zuge des Tonabbaus zwischen 1968 und 1982. Eine natürliche, nicht ausgebeutete Tonschicht verhindert das Versickern des Wassers.
Der Tongrubenteich weist an seinem Südufer ein breites Verlandungsröhricht auf. Flatterbinse (Juncus effusus), Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia) und die Teichsimse (Schoenoplectus lacustris) sind die auffälligsten Pflanzenarten.
Hier brüten die oft zu beobachtende Bleßralle (Fulica atra) und die seltene, äußerst scheue Wasserralle (Rallus aquaticus).
Das Kleine Granatauge (Erythromma viridulum), eine kleine blaue Libelle mit leuchtendroten Augen, patroulliert auf den Blattteppichen des Schwimmenden Laichkrauts (Potamogeton natans). Wenn man hier eine Kleinlibelle zu Gesicht bekommt, handelt es sich allerdings meistens um die sehr häufige, türkisfarbene Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella). Aber alle müssen aufpassen, nicht von einem der zahlreichen Wasserfrösche (Rana esculenta) verspeist zu werden