Aus mitteleuropäischer Sicht repräsentieren Hartholz-Auenwälder Hotspots der Gehölzartenvielfalt. Intakte Auenwälder beherbergen etwa 75% aller für Mitteleuropa typischen Gehölzarten, sie sind aber auch reich an auentypischen, heute oftmals sehr seltenen Pilz- und Tierarten.
Hartholz-Auenwälder sind sehr strukturreich. In der Baumschicht kommen Harthölzer wie Stiel-Eiche und Esche, aber auch deutschlandweit seltene Baumarten wie Flatter-Ulme und Schwarz-Pappel vor. Besonderes charakteristisch sind Lianen wie Waldrebe, Hopfen und Weinrebe.
Hartholz-Auenwälder werden regelmäßig mit Flusswasser überflutet, aber diese Überflutungsdynamik ist an nahezu allen Standorten in Deutschland durch Entwässerung oder Flussregulierung gestört. Weitere Gefährdungsfaktoren sind Übernutzung, Anbau nicht-heimischer Baumarten, Pilzerkrankungen (Ulmensterben, Eschentriebsterben) oder Klimawandel. Viele Auenwälder sind heute nur noch als Fragmente erhalten, und repräsentieren somit nicht mehr das charakteristische Waldbild einer naturnahen Stromtallandschaft. Aufgrund ihrer herausragenden Biodiversität, ihrer vielfältigen Serviceleistungen für den Menschen und ihrer Schutzbedürftigkeit wurden Hartholz-Auenwälder in der Europäischen Union als schutzwürdiger Lebensraumtyp in die Fauna-Flora-Habitatrichtlinie aufgenommen.
Im Bereich des Naturraums Bergische Heideterrasse kommen noch Reste des Eichen-Ulmenwaldes (Querco-Ulmetum) im Bereich der Aggeraue vor.