12.10.2019: die PWA kurz vor dem Einsatz, Rohrkolben ist noch gut vertreten
© Justus Siebert
Dieses Jahr stand der Rohrkolben im Fokus, welcher sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet hatte und einen guten Teil der Wasserfläche in den Schatten gestellt hat. Nicht gut für andere Wasserpflanzen und Tiere, z.B. Teichfrösche. Damit diese auch künftig in der PWA ihr geliebtes Sonnenbad nehmen können, mussten sie an diesem Samstag (12.10.2019) den Stress des Arbeitseinsatzes in Kauf nehmen. Der Herbst ist dafür immer noch die beste Zeit, denn in Frühjahr und Sommer würde man Fröschen, Molchen, Libellen und anderen mitten ins Paarungsgeschäft fahren, und die Larven der selbigen ungewollt aber unvermeidlich mit abfischen. Bis September haben sich Molch- und Froschlarven bereits fertig entwickelt und sind zum Teil an Land abgewandert. Nur bei den Libellen-Larven gibt es bei einem solchen Einsatz trotz Vorsicht leider Verluste, da einige Arten zwei bis vier Jahre als Larven im Wasser verbringen, also auch über den Herbst und Winter. Ebenfalls unvermeidlich ist das Aufwühlen des Beckenbodens, wenn die Rohrkolben-Wurzeln rausgezogen werden, die anschließende schlammige Trübung des Wassers legt sich aber erfahrungsgemäß wieder nach einigen Tagen / Wochen.
12.10.2019, kurz nach dem Einsatz
© Justus Siebert
Mit einem sechs FrauMann-Team von uns (Bündnis Heideterrasse e.V.) war der Einsatz in zwei Stunden geschafft, der größte Teil des Rohrkolben-Bestandes und eine Weide entnommen. Beides heimische Pflanzenarten, die eine gewisse Existenzberechtigung hier haben, aber dazu neigen, alles andere zu verdrängen. Natur Natur sein lassen funktioniert hier nicht, schon weil die PWA ja ein Biotop aus menschlicher Hand ist, und natürliche Faktoren wie der Biber, der sich um die Freistellung kümmern würde, (noch) fehlen. In diesem Falle liegt der Fokus auf Artenvielfalt und Schutz von bedrohten Arten, welche die PWA auch beherbergt, weniger auf natürlicher Dynamik.
Das Einsatz-Team vom Bündnis Heideterrasse an der PWA, 12.10.2019
© Justus Siebert
Nächstes Jahr beobachten wir dann, wie sich alles über Frühjahr und Sommer entwickelt, ob Flutender Schwaden (das grasähnliche Gewächs), wie in den Jahren davor, oder Rohrkolben wieder verstärkt nachwachsen und entnommen werden müssen. Und wie der nächste Sommer wird, ob wieder so heiß wie in den letzten beiden Jahren, und wie sich das für die PWA auswirkt. Aber vor dem nächsten Herbst 2020 wird ein weiterer Einsatz wohl nicht nötig sein. Und dann schauen wir mal.